Artikelbeschreibung

Jetzt wird´s ernst! Josi geht „in Stellung“ – als Hausmagd bei einem Kaufmann. Hier kann sie sich auf ihrem Weg zur perfekten Hausfrau erst mal die Hörner abstoßen. Doch Josi bewältigt auch diesen Leidensweg wie geschmiert. Kein Wunder, stehen doch genügend Fettnäpfchen herum, von denen sie keines auslässt.
Blöd ist nur, dass man als Mägdelein anno sechzehnhundertnochwas die Dielen schrubben darf, während die Knaben die Schulbank drücken. Doch von diesen neunmalklugen Milchbärten lässt sich eine Josi noch lange nicht unterbuttern! Wenn die ihr mit Latein kommen, dann antwortet sie einfach auf Persisch: „Schkejotabassin melechad demorquaasid …” Und wer schert sich schon darum, was das heißen soll, wenn es nur kräftig Eindruck macht? Nun ja, einen gäbe es da schon ...
Wie gut, dass er Fräulein Größenwahn trotz aller ihrer Macken lieb hat.

Heute war unser neuer Nachbar im Gasthaus. Anna hat ihn dauernd angestarrt, die hat überhaupt kein Benehmen! Wie kann man als anständiges Mädchen nur einen Mann so genau betrachten?! Wenn die so weitermacht, endet die noch mal als Flittchen. Und vorhin schwärmte sie dann auch noch: „Hast du den jungen Mann gesehen, den mit den schwarzen Hosen aus diesem edlen Stoff? Und diese tollen Stiefel! Und seine grüne Weste, ganz aus Seide! Und sein Mantel mit den zehn goldenen Knöpfen! Und dann dieser schicke Hut! Das muss wirklich ein Edelmann sein, sonst könnte er sich das gar nicht leisten!“ Typisch Anna, muss sich immer gleich so reinsteigern!
Aber sie scheint echt blind zu sein, der Mantel hatte nämlich nur neun goldene Knöpfe …